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Dieses Thema hat 8 Antworten
und wurde 605 mal aufgerufen
 Autoren Bereich
Feael Offline

Hobbit

Beiträge: 113

06.07.2008 18:51
Schreibstil in Mittelerde-FFs Zitat · Antworten
Moin!

Das Thema hatten wir auch schon im alten Forum:
Es wird immer begrüßt, wenn der Stil einer Mittelerde-Geschichte altmodisch klingt. Allerdings ist diese "Anforderung" doch sehr unpräzise.

Radikal genommen wäre das stilistische Ideal ein sehr mittelalterlich wirkender Text. Allerdings kann ich aus Erfahrung sagen, dass mittelalterliche Texte viel zu schnörkelig sind und mit viel Unwesentlichem ausgeschmückt sind, was sehr zum Schlafen anregt. Ein solcher Stil ist heute aus sehr überholt. Er passt nicht mehr zum normalen Leser.
Ein so radikales Herangehen wird zum Glück zwar nicht verlangt, aber was ich damit sagen will ist, dass der Stil zumindest von der Satzlänge und vom Satzbau her eh so gut wie nie mittelalterlich ist.

Unter einem "altertümlichen Stil" wird also anscheinend eine altmodische Wortwahl verstanden. Aber welche Wörter sind wirklich altertümlich? Viele heute als "modern" geltende Wörter waren schon im Mittelalter und in der Antike gebräuchlich.

Daher denke ich, dass es eigentlich nur darum geht, Wörter zu gebrauchen, die zu den in Mittelerde herrschenden Umständen passen. (Z.B. keine Anglizismen, weil es in Mittelerde kein Englisch gibt, keine Kirchlichen Begriffe - auch keine altertümlichen -, weil es in Mittelerde keine Kirche gegeben hat.)

Was meint ihr? Würdet ihr mir zustimmen oder denkt ihr da anders? Was macht man eigentlich, wenn man nicht genau weiß, ob das Wort passt oder nicht (diese Bewertung ist meiner Meinung nach rein subjektiv, je nachdem, wie man sich Mittelerde vorstellt)? Was macht man, wenn man bei einem Wort skeptisch ist, aber kein besseres findet?
Celebne Offline




Beiträge: 1.162

06.07.2008 20:06
Schreibstil in Mittelerde-FFs Zitat · Antworten
Für mich ist es wichtig, dass in einer Mittelerde-FF keine Anglizsmen wie "Okay" u. ähnliches gebraucht werden.

Ein Problem sind für mich jedoch Fremdwörter: Ich ertappe mich selbst immer dabei, dass ich in meine Mittelerde-FFs Fremdwörter einbaue, die irgendwie zu modern klingen wie z.B. "Faramir registrierte viel zu spät, dass..."
Fremdwörter klingen auch recht modern, meiner Meinung nach, aber ganz ohne sie kommt man trotzdem nicht aus, weil das eingedeutschte Synonym oft hölzern klingt.

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Feael Offline

Hobbit

Beiträge: 113

06.07.2008 21:47
Schreibstil in Mittelerde-FFs Zitat · Antworten

Zitat:

Celebne schrieb am 06.07.2008 20:06 Uhr:
Ein Problem sind für mich jedoch Fremdwörter: Ich ertappe mich selbst immer dabei, dass ich in meine Mittelerde-FFs Fremdwörter einbaue, die irgendwie zu modern klingen wie z.B. "Faramir registrierte viel zu spät, dass..."
Fremdwörter klingen auch recht modern, meiner Meinung nach, aber ganz ohne sie kommt man trotzdem nicht aus, weil das eingedeutschte Synonym oft hölzern klingt.


So geht es mir auch. Wenn man sich radikal an einem bestimmen Stil festkrallt, wirkt der Text etwas leblos. Ich denke, manchmal ist es wichtiger, DAS Wort zu gebrauchen statt das eingedeutschte. Außerdem gibt es für manche Dinge nur Fremdwörter.
Silia Offline

Zwerg

Beiträge: 36

07.07.2008 19:40
Schreibstil in Mittelerde-FFs Zitat · Antworten
Wichtiger finde ich, dass die wörtliche Rede dem Stil angepasst ist...
"Hey... deine Alte soll mal..." "... das ist ja saugeil..." oder etwas in der Art hat meiner Meinung nach in Mittelerde-FFs nichts verloren. Ebenso Schimpfwörter, die doch zum Teil sehr modern klingen. Ich erfinde dort Redewendungen. Hier ein Beispiel: "Um Himmels Willen!",finde ich etwas modern und auch christlich bezogen, was ja in Mittelerde nicht der Fall sein kann (auch wenn ich jetzt bei Tolkien selbst einen derartigen Fehler entdeckt habe). Hier heißt es einfach: "Bei Morgoths Bart"....
Ich finde, das drückt etwa das gleiche aus und passt meiner Meinung nach.

Pandora26 Offline

Zwerg

Beiträge: 26

07.07.2008 19:51
Schreibstil in Mittelerde-FFs Zitat · Antworten
Ja, es ist manchmal schon schwierig mit der Wortwahl. Ich versuche immer, hohe Elben anders sprechen zu lassen, als meinetwegen irgendwelche jungen Menschen. Heutzutage ist das ja auch so. Wenn ein Politiker spricht, hört sich das anders an, als der Straßenslang von nebenan. Auch wenn ich glaube, dass es in Mittelerde nicht ganz so ausgeprät war . Aber Unterschiede wird es wohl schon zwischen einer Galadriel und dem Tavernenbesitzer aus Pellagier gegeben haben, denke ich. Nur eben durch diese Unterschiede, kann es schnell passieren, dass deutlicher ein Stilbruch da ist. Heikle Angelegenheit daher...
Celebne Offline




Beiträge: 1.162

07.07.2008 20:46
Schreibstil in Mittelerde-FFs Zitat · Antworten
Mir fällt in der Krege-Übersetzung z.B. auf, dass die Orks sehr modern reden. Da ist mal die Rede von "Sarumans Firma und seinem Logo mit der Weißen Hand".
Ich persönlich richte mich beim Schreiben lieber nach dem Stil von Carroux, die meiner Meinung nach passender schreibt.

Wegen "Himmels willen" und ähnlichen Ausrufen: Sam sagt in der Carroux-Übersetzung mal "Gütiger Gott" und Boromir sagt "Was ist das für eine neue Teufelei?". Einen Teufel gab es ja auch nicht unbedingt in Mittelerde, trotzdem tauchen solche Redewendungen in den Büchern auf.

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phazonshark Offline

Zwerg

Beiträge: 85

08.07.2008 02:55
Schreibstil in Mittelerde-FFs Zitat · Antworten
Tja... Das Ding ist: Selbst Tolkiens englisches Original des Herrn der Ringe, ist ja aus In-Universe Sicht nur eine Übersetzung von Texten, die ganz bestimmt nicht in modernem Englisch* geschrieben worden sind. Und Übersetzungen sind niemals perfekt.

Manche Dinge gehen in manchen Sprachen ganz einfach nicht, weil wir hier immer nur von Entsprechungen reden, niemals von zu 100% identischen Bedeutungen. Wer eine Geschichte übersetzt, der verändert sie immer auch inhaltlich. Anders geht es gar nicht.

Insofern arbeiten wir genau wie Tolkien alle nur mit Notlösungen. Wir tun so, als ob altertümliches Englisch dem damaligen Westron entspricht. Ganz einfach, weil das unsere Vorstellung von "alt" ist.

Aber wenn es heute Slang gibt ("Bloody Hell, Brotha!"), warum sollte es den "damals" nicht auch schon gegeben haben? Das wir Wörter zusammenziehen, abkürzen, etc., das ist ja kein Phänomen der Neuzeit.

Wenn wir konsequent wären, dann würden wir hohes Westron durch hohes Deutsch/Englisch ersetzen und niedriges Westron durch niedriges Deutsch/Englisch. Aber dann sind wir bei Krege und sehen, dass Konsequenz sich nicht immer richtig anfühlt.

Ich persönlich schaue, dass ich in wörtlicher Rede ungefähr den (bereits angespassten) Sprachstil der Film-Trilogie habe und für den Erzähltext nach einem simplen Motto vorgehe: Dem Leser sagen, was passiert. Wenn ich meine Sache gut mache, dann fühlen sich meine Stories nicht nach einem verfälschten Mittelerde an, sondern nach einem Mittelerde, das von einem zeitgenössischen Betrachter gesehen wird.

Nach einem Mittelerde, das genau jetzt und genau hier zum Leben erweckt wird...


________________
* Modernem Englisch im Gegensatz zu Alt-Englisch. Ich meine also die Sprache generell und nicht die Ausprägung, die wir heute haben.
Celebne Offline




Beiträge: 1.162

08.07.2008 17:21
Schreibstil in Mittelerde-FFs Zitat · Antworten
Das ist echt eine interessante Sicht, Phazon.

Was mir noch eingefallen ist: das Auenland ist ja bekanntlich ein Anachronismus in Tolkiens Welt. Neulich habe ich sogar gelesen, dass die Hobbits mit der einfachen, englischen Landbevölkerung zu Tolkiens Lebzeiten zu vergleichen sind. Daher könnte es im Auenland durchaus eine modernere Sprache als in der heroisch-altertümlich wirkenden Welt außerhalb des Auenlandes gegeben haben.

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